Sonntag, August 06, 2006

Falsche Freunde

Schwedisch ist für manche deutsche Ohren schon eine merkwürdige Sprache. Umgekehrt übrigens auch ...

Wenn die deutschen Studenten von ihrem Semester erzählen, denken die Schweden an Urlaub. Wenn der Schwede sagt, er komme in en stund vorbei, so muss man nicht eine Stunde auf ihn warten, sondern nur einen kurzen Augenblick.

Ihr seht, nicht immer ist das gleichklingende deutsche Wort die Richtige Übersetzung:
svimma heißt nicht schwimmen (das wäre simma), sondern in Ohnmacht fallen.
Öl (schw.) heißt Bier und Öl (dtsch.) heißt olja.
En gosse ist nicht etwa die Gosse (rännsten), sondern ein Junge.
Halm (schw.) heißt Stroh. Der deutsche Halm wird zu strå. Der Strohhalm (an den wir uns manchmal klammern) heißt somit halmstrå. Der Strohhalm, der im Cocktail steckt, heißt widerum sugrör.

In Schweden trägt übrigens ein Mann durchaus ein kostym ohne komisch angeschaut zu werden, denn es handelt sich dabei um einen Anzug. Die Damen dagegen tragen ein dräkt.
Ebenso kann man dort auch schon als Jugendlicher ränta bekommen. Dies ist nämlich der Zins. Später erst gibt es pension.

Wenn der Schwede erwähnt, dass das Tier dort drüben einen snabel hat, kann er durchaus den Elefanten meinen, denn dieser hat einen Rüssel und kein näbb.
Erwidert der Deutsche nun, dass er das blöt findet, wundert sich der Schwede, was denn nun nass ist.

Lachen werden sie beide, wenn der Schwede was von ficka (Hosentasche) erzählt und der Deutsche das für einen Knüller hält (knulla = f***en) .

Vorsicht sollte man auch bei wortwörtlichen Übersetzungen walten lassen. So sind glasögon keine Glasaugen, sondern eine Brille.

Oh, diese Verwechslungen!

Eine Liste "falscher Freunde" (auch für andere Sprachen) findet Ihr bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_falscher_Freunde

3 Comments:

mannelossi said...

*lol* Sehr schön! :)

Ich finde es übrigens auch immer klasse, wenn Nicht-Deutschsprachige die deutsche Sprache imitieren (so wie wir das auch gerne mal mit Italienisch, Dänisch, Chinesisch etc. machen, ohne eine Vokabel zu beherrschen). Es macht einem so schön deutlich, wie unsere Sprache in anderen Ohren klingt (Bsp. Chaplin in "Der große Diktator").
Leider finde ich davon (also nicht von Chaplin, sondern andere) keine Hörbeispiele im Netz. Du vielleicht?

13:21  
Thomas said...

In der Tat eine sehr schöne Liste! Die wichtigsten sind dabei. :-)

13:51  
Clicksmart said...

@ Mannelossi: Stimmt, die Rede sollte man sich wieder zu Gemüte führen - die Ähnlichkeit war frappierend in jeglicher Hinsicht. Andererseits habe ich mich nicht davon abhalten lassen, auch danach noch Wiener Schnitzel zu bestellen *ggg*

08:39  

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